Mecklenburg-Vorpommern / Landschaften und Kultur
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Ostseeküste [Landkreis Rostock(Bad Doberan)]

Touren an der Ostsee zwischen Rerik und Warnemünde!

 


Der Landkreis Bad Doberan lag im Nordwesten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Mit der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 wurde der Landkreis Bad Doberan mit dem Landkreis Güstrow zum neuen Landkreis Rostock vereinigt.


Es gibt eine Unmenge an Momentaufnahmen von unseren Touren mit dem Fahrrad, zu Fuß und mit dem Auto entlang der Ostsee-Küste von Mecklenburg-Vorpommern. Für mich war es 2019 der erste Besuch an diesem Küstenabschnitt. Leider war ich bisher auch noch nie in Warnemünde. Rostock kannte ich nur aus DDR-Zeiten.

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Ostseeküste

Küstengebiete um Bad Doberan

Der Landkreis Rostock ist ein Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Mit 3421 km² Fläche ist er der viertgrößte Landkreis in Deutschland. Die Kreisstadt ist Güstrow. Der Landkreis Rostock ist im Zuge der Kreisgebietsreform Mecklenburg-Vorpommern 2011 am 4. September 2011 aus den Landkreisen Bad Doberan und Güstrow entstanden.

Der Landkreis Rostock grenzt im Nordosten an den Landkreis Vorpommern-Rügen, von Osten bis Süden an den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, im Südwesten an den Landkreis Ludwigslust-Parchim und im Westen an den Landkreis Nordwestmecklenburg. Der Landkreis Rostock umschließt die kreisfreie Hansestadt Rostock.

Ein Ort in diesem Landkreis ist das Seeheilbad Heiligendamm. Heiligendamm (niederdeutsch Hilligendamm) ist ein Stadtteil von Bad Doberan an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns in der Mecklenburger Bucht. Heiligendamm ist der älteste Seebadeort Deutschlands und Kontinentaleuropas, bereits 1793 erfolgte die Gründung. Der Ort wird aufgrund der von der See aus sichtbaren weißen Häuserreihe in Strandnähe auch die „Weiße Stadt am Meer“ genannt. Den eigentlichen Anstoß für die Gründung des ersten deutschen Seebades gab Georg Christoph Lichtenberg, damals Professor für Mathematik und Physik, als er im Göttinger Jahreskalender für das Jahr 1793 in einem Beitrag über den Nutzen des Badens im Meereswasser die Frage stellte: „Warum hat Deutschland noch kein Seebad?“ Völlig im Gegensatz zu der sprichwörtlichen Mecklenburger Reaktionszeit wurde bereits am 22. Juli 1793 der Beschluss gefasst, am „Heiligen Damm“ ein Seebad zu errichten. Nachdem Dr. Samuel Gottlieb Vogel diesen Artikel von Lichtenberg gelesen hatte ermunterte er als Leibarzt des mecklenburgischen Herzogs, seinen Herrn zu diesem Gründungsschritt. Damit war der Grundstock für die deutschen Heil- und Seebäder entlang der Ostseeküste gelegt.

Alle Strecken entlang der Küste können bequem in Etappen zurück gelegt werden.




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Ausgangspunkt Vorder Bollhagen

Die Unterkunft

Der kleine Ort Vorder Bollhagen war Ausgangspunkt unserer Touren und liegt direkt an der L12, 3.5 km von Heiligendamm und 5.2 km von Bad Doberan entfernt. Gleich am Ortseingang findet man die Pension „Kleiner Wacholder“, in die wir uns für 10 Tage eingemietet hatten. Die kleine Pension verfügt über 10 Gästezimmer im einfachen, modernen und praktischen Stil über 2 Etagen verteilt, welche über ein Treppenhaus erreichbar sind (kein Fahrstuhl). Das Personal (einschließlich der Besitzer) sind freundlich und hilfsbereit. Die Unterkunft ist mit Frühstück buchbar, welches gut und ausreichend ist, aber entgegen der Internetbewertung, nichts Außergewöhnliches darstellt. Beim Abendbrot wird es schon etwas problematischer, da es im Ort keine weitere Gaststätte gibt, was sich aber möglicherweise bald ändern soll. Die Besitzer planen einen kleinen Imbiss am Abend anzubieten und stecken zurzeit in der Vorbereitungsphase. Ansonsten ist es am Abend etwas langweilig, da man zwar im Garten sitzen kann, aber sehr unbequem und auf die Lautstärke achten muss. Entgegen der alten Beschreibung ist die Pension jetzt umringt von Eigenheimen. Die Pension ist stark frequentiert, da die meisten Gäste nur für ein, zwei oder drei Nächte bleiben.


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staatl. anerkannte Erholungsorte im Landkreis Rostock

Erholungsorte - Landkreis Rostock

Über Heiligendamm haben wir bereits im oberen Teil geschrieben. Leider gibt es nicht viel mehr zu berichten, da der Ort in meinen Augen nicht gerade touristenfreundlich ist. Wer sich etwas auskennt in der Immobilien-Branche, hat sicherlich mitbekommen, dass viele Objekte und große Landstriche zwischen 1992 und 1998 an die Fundus-Gruppe durch die Treuhand (Bundesregierung) verkauft wurden. So auch ein großer Teil der Häuser in Heiligendamm. Der Zugang wurde gesperrt bzw. ist nicht möglich. Es gibt nur eine Seepromenade bis zur Seebrücke und den Strand. Der Rest ist nicht zugänglich für Tagesgäste. Doch einen Ort sollten sie auf jeden Fall aufsuchen - die Bahnhofsgaststätte "Herzoglicher Wartesaal". Hier kann man nach einer anstrengenden Fahrradtour den Abend ausklingen lassen und bei der Abfertigung der denkmalgeschützten Bäderbahn (Schmalspurbahn Molli) zusehen.


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Eine Fahrt mit der Bäderbahn "Molli" sollte man auf jeden Fall machen, wenn man einen Aufenthalt in diesem Landkreis plant. 1886 erhielt die private Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft Friedrich Lenz aus Stettin die Konzession für die 6.6 km lange Strecke Doberan- Heiligendamm als Dampftrambahn mit 900 mm Spurweite und begann den planmäßigen Zugbetrieb. 1890 wurde die Strecke verstaatlicht und 1910 erfolgte die Strecken-Verlängerung bis Arendsee (heute Kühlungsborn-West). Damit hatte die Strecke nun eine Länge von 15.4 km mit 6 Bahnhöfe/Haltepunkte und wurde ganzjährig genutzt. 1920 wurde die Strecke von der Deutsche Reichsbahn Gesellschaft übernommen.

1976 wurde die gesamte Bahnstrecke und die technische Ausrüstung (32 Reisezugwagen u. 3 Dampfloks der Baureihe 99 321 – 23) unter Denkmalschutz gestellt. 1995 erfolgte die Privatisierung zur "Mecklenburgischen Bäderbahn Molli GmbH" und damit zur ersten Privatbahn in Mecklenburg–Vorpommern, bei der die Anteile fast ausschließlich in kommunaler Hand liegen. Zwischen 1995 und 2002 erfolgte eine aufwendige Sanierung aller Fahrzeuge, Gleisanlagen und Gebäude. 2016 feierte man das 130. Jubiläum von Molli und beglückt nun seit Jahren die Gäste mit besonderen Sonderfahrt-Angeboten.
Ein besonderes Sonderfahrt-Highlight ist der "Sonderzug-Olsenbande", mit dem wir am 11.07.2019 auf Tour gingen. Der Fahrgast erlebt hier über 4 Stunden ein Theaterstück der besonderen Art und kann hautnah dabei sein. Wir hatten das Glück, dass der NDR an diesem Tag mit der Kamera vor Ort war (siehe Video).

 


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Das Video ist urheberrechtlich geschützt! NDR.de

 

Halbinsel Wustrow, ein Ort mit geheimnisvoller Vergangenheit.
Wustrow ist eine 10 km² große Halbinsel in der Mecklenburger Bucht südwestlich von Rerik. 1273 erstmals im Stadtbuch von Wismar erwähnt, war die Halbinsel bis Anfang der 1930er-Jahre ein landwirtschaftliches Gut in den Händen zahlreicher Besitzer. Zwischen den 1930er und 1990er Jahren war die Halbinsel militärisch genutzt. Auch nach Abzug der Militärs blieb Wustrow für die Öffentlichkeit weitgehend unzugänglich. Der südwestliche Teil der Halbinsel ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

1932 wurde die Halbinsel Wustrow von den Damshagener Brüdern Bernhard und Hans Balduin von Plessen an die Reichswehr verkauft, die 1933 unverzüglich mit dem Aufbau von Deutschlands größter Flakartillerieschule, der FAS I, begann. Für Zivilbeschäftigte und Offiziere entstand die Siedlung Rerik-West, die der Flakartillerieschule vorgelagert war. Nach Kriegsende wurde 1945 eine Bodenreform durchgeführt und Neubauern angesiedelt. Doch leider wurde 1949 die Halbinsel Wustrow zur sowjetischen Garnison bestimmt. Die sowjetische Militärführung forderte alle noch verbliebenen deutschen Zivilisten zur Räumung der Halbinsel auf und schottete sich von der Außenwelt ab.

Nach dem Abzug der Sowjetarmee hofften viele ehemalige Bewohner der Häuser auf Wustrow auf eine Möglichkeit zur Rückkehr. Die Halbinsel wurde gemäß der Vereinbarungen im Einigungsvertrag zwischen der BRD und der DDR Grundvermögen des Bundes. Nach Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Bund und der Stadt Rerik wurde die gesamte Halbinsel schließlich im Februar 1998 an die Fundus-Gruppe (die bereits in Heiligendamm eine Rolle spielte) verkauft.
Der Investor plante, eine Marina, einen Golfplatz und Reiterhof, ein Hotel mit 150 Betten und Ferien- und Eigentumswohnungen mit einer Gesamtkapazität von 2000 Personen zu errichten. Die Stadt Rerik, die das Vorhaben genehmigen muss, sprach sich dagegen aus, und verwies auf die entstehende hohe Verkehrsbelastung im Ort. Sie untersagte dem Eigner die Benutzung der Zufahrt zur Halbinsel. Im Gegenzug sperrte die Fundus-Gruppe 2004 den Zugang und verbot die bis dahin stattgefundenen Führungen über die Halbinsel. Seitdem waren Besichtigungen nur noch vom Wasser aus möglich.

Die Insel ist seitdem zugewachsen und der Ort inzwischen vollkommen bewaldet. Seit Juni 2018 erlaubt der Investor wieder von Rerik ausgehende Planwagenfahrten und Führungen. Jedenfalls lohnt sich ein Ausflug nach Rerik, Wustrow und dem auf der Strecke liegende Leuchtturm bei Bastorf.

 


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Ost­see­ Bil­der

Ostseestrand
Waldwanderweg

Strand­wan­der­ung
Warne­mün­de

Wald­wande­rung­ bei
Nien­hagen

 




Diese Artikel liefern keine Beschreibung von Fahrradtouren, sondern soll lediglich Neugier wecken und Möglichkeiten aufzeigen!


Bearbeitungsstand: 02.09.2020